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Amblyopie-Screening mit dem Plusoptix Vision-Screener S09

Unter einer Amblyopie versteht man eine Schwachsichtigkeit. Etwa 6-8% aller Kinder in Europa leider unter einer einseitigen Amblyopie. Diese kann beispielsweise entstehen, wenn ein Säugling oder Kleinkind an einem frühkindlichen Schielen leidet. Um Doppelbilder zu vermeiden wird hierbei der Seheindruck eines Auges vom Gehirn unterdrückt, sodass an dem betroffenen Auge sich schließlich kein vollwertiges Sehvermögen entwickeln kann. Weitere mögliche Ursachen sind eine nichtkorrigierte Kurz- oder Weitsichtigkeit, wobei nur unscharfe Bildkonturen auf der Netzhaut abgebildet werden und damit der korrekte Reiz für die Entwicklung der Sehschärfe fehlt.

Eine Sehschwäche sollte bei Kindern möglichst frühzeitig erkannt werden, um diese erfolgreich behandeln zu können. Denn je älter das Kind ist, umso weiter ist die visuelle Reifung fortgeschritten. Bei zu spätem Behandlungsbeginn sinkt daher die Wahrscheinlichkeit eines Behandlungserfolges.

Da das gesunde Nachbarauge eine Sehschwäche des anderen Auges kompensiert, fällt eine Sehbehinderung im Alltag meist nicht auf.

Diese zu erkennen, gestaltet sich in der für die Sehentwicklung sensiblen Phase der ersten drei bis vier Lebensjahre allerdings sehr schwierig. Zur Behandlung einer Amblyopie werden – abhängig von der Ursache – eine Okklusionsbehandlung (d.h. Abkleben eines Auges) und/oder eine Brille verordnet.

 

Wir freuen uns daher, Ihnen und Ihrem Kind nun eine zusätzliche Vorsorgeuntersuchung (das Amblyopiescreening) mit dem „Vision Screener“ von plusoptiX anbieten zu können. Dabei wird untersucht, ob Ihr Kind einen Sehfehler hat.

© plusoptiX

Beispielfoto eines Untersuchungsablaufs

Mit der Untersuchungsmethode werden folgende Augenprobleme sicher gemessen:

 

  • Anisometropie (unterschiedliche Refraktionswerte beider Augen)

  • Astigmatismus (Stabsichtigkeit = Hornhautverkrümmung)

  • Myopie (Kurzsichtigkeit)

  • Hyperopie (Weitsichtigkeit)

  • Strabismus (Schielen)

  • Anisokorie (unterschiedliche Pupillendurchmesser beider Augen)

Fragen und Antworten zum Amblyopie-Screening


Wann wird eine Augenvorsorgeempfohlen?
Grundsätzlich sollte bei allen Kindern, die nicht bereits in augenärztlicher Behandlung sind, regelmäßig eine Augenvorsorge durchgeführt werden. Die erste Augenvorsorge ist ab einem Alter von 6 Monaten möglich. Danach ist eine Wiederholung, beispielsweise einmal jährlich im Rahmen der Vorsorgeuntersuchung sinnvoll, da sich die Augen mit dem Wachstum verändern und dabei Sehstörungen neu auftreten können.


Warum reicht ein normaler Sehtest nicht aus?
Die normalen Seh- und Visus-Teste sind erst ab einem Alter von etwa 3-4 Jahren möglich und sinnvoll. Sie sind aber nicht dazu geeignet, Fehlsichtigkeit oder Hornhautverkrümmungen zuverlässig und frühzeitig zu erkennen. Eine Sehschwäche sollte aber bereits viel früher erkannt werden, denn je früher eine Sehstörung erkannt und behandelt wird, desto größer sind die Behandlungserfolge.


Kann ich dazu nicht einfach zum Augenarzt überwiesen werden?
Eine routinemäßige Überweisung oder eine regelmäßige Augenvorsorge beim Augenarzt wird von den gesetzlichen Krankenkassen nicht übernommen. Deshalb ist eine Überweisung zum Augenarzt nur bei schon bestehendem Verdacht auf eine Sehstörung möglich.

Wie lernen Kinder sehen?
Das Sehen besteht aus zwei Vorgängen, der Bildaufnahme durch die Augen und der Bildverarbeitung im Gehirn. Das Zusammenspiel von Augen und Gehirn müssen Neugeborene üben, damit sich der Sehnerv, bzw. die zum Sehen erforderlichen neuronalen Verknüpfungen zwischen Augen, Sehrinde und Augenmotorik ausbilden können. Dabei sind die ersten Jahre für die Entwicklung eines gesunden beidäugigen Sehens die wichtigsten. Treten in dieser Zeit Sehstörungen auf, so verläuft dieser Lernprozess unwiederbringlich fehlerhaft. Augen und Gehirn werden nicht richtig trainiert und das Kind wird nie seine volle Sehkraft entwickeln. Man spricht dann von einer Sehschwäche, bzw. einer Amblyopie..

Wie läuft die Untersuchung ab?
Die Untersuchung selbst geht sehr schnell, das Kind sitzt dabei auf Schoß der Mutter oder des Vaters. Dabei muss das Kind für wenige Sekunden in eine spezielle Kamera sehen, die dann computergestützt und vollautomatisch die Sehfunktion beider Augen misst. Anschließend bekommen Sie noch einen Ausdruck über das Untersuchungsergebnis. Zusätzliche Informationen über diese Untersuchung mit dem „Vision Screener“ finden Sie auch auf der Homepage des Geräteherstellers www.plusoptix.de

Bezahlt meine Krankenkasse die Augenvorsorge?
De Kosten dafür werden derzeit nur von wenigen gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Die meisten privaten Krankenkassen übernehmen die Kosten. Bitte erkundigen Sie sich aber zur Sicherheit direkt bei Ihrer Krankenkasse wegen der Kostenübernahme. Wird bei der Augenvorsorge eine Sehstörung erkannt, übernehmen natürlich alle Krankenkassen die Folgekosten, die dann beim Augenarzt und bei der weiteren Behandlung entstehen.

Wie kann ich diese Augenvorsorge bei meinem Kind durchführen lassen?
Wenn Sie im Interesse Ihres Kindes diese Möglichkeit nutzen möchten, so können Sie diese Leistung bei uns als so genannte IGeL-Leistung (Individuelle Gesundheitsleistung) in Anspruch nehmen.
Wir empfehlen die Untersuchung ab der U6 mit 1 Jahr und im Rahmen der U7a mit 3 Jahren. Die Kosten berechnen wir nach der Amtlichen Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) mit 25 EUR. Reichen Sie die Quittung auf jeden Fall zur Erstattung bei der Kasse ein. Wenn Sie diese Untersuchung für Ihr Kind wünschen, dann vereinbaren Sie bitte einen Termin oder sprechen Sie uns bei der nächsten Vorsorgeuntersuchung Ihres Kindes an.

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